Auch im Stadtteil 3 kommt die Velo-Offensive zum tragen.
Vor drei Jahren hat der Gemeinderat den Masterplan Veloinfrastruktur verabschiedet. Der Masterplan hat sich als erfolgreiches Instrument bewährt: er definiert Leitlinien und Standards, welche bei der Planung von Verkehrsprojekten zu berücksichtigen sind und dazu beitragen, dass Velofahren in Bern künftig noch attraktiver wird. Der Masterplan Veloinfrastruktur wurde nun um Themen wie Knotenlösungen und Veloparkierung ergänzt und aktualisiert. Gleichzeitig hat die städtische Verwaltung einen Masterplan Fussverkehr erarbeitet. Dieser soll sicherstellen, dass sich alle zu Fuss Gehenden «vom kleinen Kind bis ins hohe Alter» sicher und ohne fremde Hilfe im öffentlichen Raum aufhalten und hindernisfrei fortbewegen.
Vom 10. Januar 2024 bis zum 30. April 2024 werden zu den beiden Masterplänen die öffentlichen Vernehmlassungen durchgeführt. Zusätzlich findet dazu eine öffentliche Informationsveranstaltung statt:
Mittwoch, 24. Januar 2024, 18:00 - 20:30 Uhr in der Technischen Fachschule Bern, Lorrainestrasse 3, 3013 Bern
Velostrasse?
Velostrassen sind für das Velo optimierte Quartierstrassen in Tempo-30-Zonen. Auf diesen Strassen wird der Rechtsvortritt aufgehoben. Das heisst, egal ob Velo oder Auto: Wer auf der Velostrasse fährt, hat gegenüber einmündenden Strassen Vortritt. Um die Sicherheit der Velofahrenden zu gewährleisten, sollte eine Velostrasse eine Mindestbreite von 4.8 Meter aufweisen, was je nach Situation einen Parkplatzabbau nötig macht.
Velostrassen im Stadtteil 3
In einem ersten Schritt soll dieses neue Verkehrsregime im Stadtteil 3 auf der Schlösslistrasse, der Landoltstrasse/Wabernstrasse und der Freiburgstrasse umgesetzt werden. Das neue Verkehrsregime wird voraussichtlich noch 2021 im Anzeiger Region Bern publiziert. Falls keine Einsprachen eingehen, werden die Velostrassen anschliessend umgesetzt. Die Signalisation erfolgt mittels Schriftzugs «Velostrasse» und mit sich wiederholenden grossen Velopiktogrammen auf dem Boden.
Die QM3 hat dem Vorhaben an ihrer Sitzung vom 7. Dezember 2020 deutlich zugestimmt.
Bei Fragen zu den Velostrassen steht Ihnen Adrian Castrischer, Projektleiter bei der Verkehrsplanung, gerne zur Verfügung: Telefon 031 321 70 04, E-Mail adrian.castrischer@bern.ch
Die Bushaltestellen an der Dübystrasse werden velofreundlich und hindernisfrei umgebaut. Dies ist ein weiteres Puzzleteil der Velohauptroute Bern - Eigerplatz - Köniz
Nachdem 2017 in einer ersten Etappe die Signalisations- und Markierungsmassnahmen auf der Monbijou- und der Schwarzenburgstrasse abgeschlossen wurden, wurde 2018 an den beiden Haltestellen Dübystrasse (Buslinie 10) zwischen der Buslinie und dem Trottoir eine Veloumfahrung erstellt. Zeitgleich wurden beide Haltestellen hindernisfrei umgestaltet. Dies erfolgt nach den Vorgaben des eidgenössischen Behindertengleichstellungsgesetzes (BehiG). In Zukunft sollte es also gewährleistet sein, dass auch Menschen mit Behinderungen, ältere Menschen, Eltern mit Kinderwagen und Reisende mit Gepäck selbstständig und mühelos ein- und aussteigen können.
Für Velofahrer*innen besteht neu eine direkte Verbindung von der Innenstadt Richtung Westen. Die neue Veloachse führt unter anderem über die Schwarztorstrasse, die bisher nur als Einbahnstrasse befahrbar war. Zukünftig werden Velos von der Sulgeneckstrasse in Richtung Loryplatz stadtauswärts fahren können.
Um den Velogegenverkehr zu ermöglichen, wurden von September 2018 bis Sommer 2020 diverse Bauarbeiten vorgenommen.
Bei Fragen steht Ihnen Projektleiter Simon Mosimann vom Tiefbauamt der Stadt Bern gerne zur Verfügung: Tel. 031 321 65 22,
simon.mosimann@bern.ch
Ein breites Angebot an Velo-Spielplätzen, Pumptracks, kombinierten Rollsportanlagen und Jumptrails sollen das Velofahren auf spielerische Weise fördern. Die Angebote richten sich an die Kleinsten (Velo-Spielplätze) bis an angehende Bikeprofis (Jumptrails).
Mit einem Ausbau von Velo-Freizeitanlagen will die Stadt Bern die Freude am Velofahren unterstützen und fördern. In urbanen Gebieten sind nur noch wenige Strassen und Plätze vorhanden, auf denen Kinder gefahrlos Velo fahren können.
Anlagen, um die Fahrfertigkeiten spezifisch zu schulen, gibt es kaum. Ein Konzept weist den Weg zu einem stadtweiten, ausgewogenen und angemessenen Angebot an Velo-Freizeitanlagen.
Velo-Freizeitanlagen sind künstlich angelegte Freiräume, auf denen auf spielerische Weise die Fähigkeiten des Velofahrens entsprechend den verschiedenen Altersgruppen geübt und entwickelt werden können. Sie sind öffentlich zugänglich und
ihre Nutzung ist kostenlos. Kernstück des Konzepts bildet eine Standortliste mit rund 30 über die ganze Stadt verteilten Anlagen, die bis ins Jahr 2028 realisiert sein sollen.
Link zum Konzept
Die geplanten Standorte im Stadtteil 3
Seit Mitte 2018 ist das Veloverleihsystem «Velo Bern» von PubliBike in Betrieb. An den laufend erweiterten Stationen können über 2000 Velos ausgeliehen werden. Die Hälfte der Flotte sind E-Bikes mit einer Unterstützung bis 25 km/h.
An bereits rund 20 Standorten können zudem Cargovelos von carvelo2go ausgeliehen werden.
Folgende Velohauptrouten betreffen den Stadtteil 3:
3. Bern-Bümpliz-Niederwangen (in Planung)
Auslöser des Projekts ist der Kanton Bern. Er entwickelt eine Velovorrangroute im Wangental. Die Stadt Bern plant eine Route im Rahmen des Masterplans Veloinfrastruktur. Der Perimeter läuft vom Bahnhof über den Europaplatz bis zur Stadtgrenze. Die Planungsgrundsätze sehen vor, dass alle Velofahrenden von 8-80 profitieren können. Die Linienführungen könnten
1. über die Schlossstrasse-Effingerstrasse
2. über die Freiburgstrasse oder
3. über die Schlösslistrasse
laufen.
Die Machbarkeit ist entlang der Freiburgstrasse im Stadtteil 6 schwierig. Die Route entlang des Könizbergwaldes wurde verworfen. Die Routen sollten sicher, attraktiv und schnell sein.
In Frage kommen die Routen entlang der Schlossstrasse-Effingerstrasse und entlang der Freiburgstrasse im Stadtteil 3.
Es gibt diverse Schnittstellen mit weiteren Projekten (ZBB, ESP Ausserholligen, etc.).
Die Planungsschwerpunkte liegen im Stadtteil 3 bei der Schlossstrasse-Effingerstrasse. Kurzfristig soll es Markierungen, Signalisationen und einfache bauliche Massnahmen geben, langfristig sind Betriebs- und Gestaltungskonzepte geplant.
2. Bern-Bethlehem-Brünnen (teilweise umgesetzt)
Den Stadtteil 3 betrifft diese Velohauptroute nach Westen. Die neue Infrastruktur soll von allen Generationen genutzt werden. Sofortmassnahmen werden bereits ab 2019 umgesetzt. Es sind zwei parallell laufende Routenführungen geplant, einen Nord- und einen Südast. Folgende Schwerpunktgebiete gibt es auf den beiden Ästen:
Nordast: Laupenstrasse Ost; Laupenstrasse West; Inselplatz; Murtenstrasse Raum Insel/Bremgartenfriedhof; Forsthauskreuzung (ASTRA); Murtenstrasse entlang Bremgartenwald (Eigentum Kanton)
Südast: Freiburgstrasse Insel-Areal; Freiburgstrasse Holligen Ost; Freiburgstrasse Holligen West; Europaplatz
1. Bern-Eigerplatz-Köniz (umgesetzt)
Wie die Velohauptroute Wankdorf wird auch jene zwischen Bern und Köniz im Winter in erster Priorität - also innerhalb von drei Stunden - von Schnee und Eis befreit werden. Die zwei Gemeinden realisierten gemeinsam eine Velohauptroute vom Hirschengraben über den Eigerplatz und die Schwarzenburgstrasse bis zum Brühlplatz in Köniz.
Nach den Plänen des Berner Gemeinderats soll der Anteil der Velofahrenden am Gesamtverkehr in der Stadt Bern bis 2030 auf 20 Prozent ansteigen. Wichtiger Teil dieser Velo-Offensive ist der schrittweise Ausbau des Veloroutennetzes dies mit dem Ziel, die Sicherheit und die Attraktivität des Velonetzes zu erhöhen. Geplant sind radiale Routen, die via Zentrum in die verschiedenen Aussenquartiere führen. Ausserdem sollen ein bis zwei tangentiale Routen, die Verbindungen zwischen den einzelnen Stadtteilen sicherstellen.